Unsere Reise beginnt im Alter von circa 5 Jahren. Mit Mutter oder Vater besuchen Sie das erste Mal die Eltern-Kind-Gruppe der Judosparte in Nienhagen und haben einfach Spaß sich auszutoben. Sie bauen langsam Vertrauen zu Ihrer neuen Umgebung auf. Dabei ist es besonders schön, dass Mama oder Papa immer dabei sind und mitspielen, wenn Sie neue Freunde kennenlernen.
Kurze Zeit später, Sie sind nun ein bisschen älter, haben sich die Freundschaften gefestigt und Sie freuen sich nun zweimal in der Woche zum Judo zu kommen. Ihre Eltern machen zwar nicht mehr direkt mit, sehen aber vielleicht von der Tribüne aus zu, wie Sie spielen, Motorik und Gleichgewicht ausbilden und lernen Aufzustehen, wenn Sie einmal hingefallen sind – was im Übrigen gar nicht mehr so wehtut, seit Sie die neuen Fallübungen kennen.
Allmählich lernen Sie etwas Judo und fangen an Ihre Umgebung besser wahrzunehmen. Sie stellen vielleicht Fragen, zum Beispiel warum die Mutter von Aishe, Ihrer neuen Freundin ein Kopftuch trägt oder warum Sie einen neuen Trainer haben, weil der bisherige so viel für die Schule lernen muss.
Nun sind Sie schon 11 und sind jetzt in der nächsten Altersgruppe. Zwar noch nicht einer der „Großen“ aber Judo wird immer interessanter. Am Wochenende fahren Sie zu Turnieren und entwickeln Ehrgeiz. Es folgen die ersten Kader-Trainings und Sie profitieren davon, dass Nienhagen Jugendaußenstützpunkt des Landes Niedersachsens ist. Manchmal ärgert es Sie noch, dass Sie gerade nicht mit Ihrem besten Freund trainieren können, aber beim Judo übt jeder mit Jedem. „Mit dem will ich nicht“ gibt es einfach nicht.
Während Sie sich langsam in Richtung Pubertät entwickeln hilft Ihnen der Sport. Es tut mitunter einfach gut sich auszupowern, um dann neue Kraft für anderes zu haben.
Abgesehen davon haben Sie guten Kontakt zu jungen Erwachsenen, die Ihre Übungsleiter oder Trainingspartner sind. Das hilft Ihnen ebenfalls, denn es ist jetzt völlig uncool mit den eigenen Eltern über Probleme zu sprechen. Schließlich verbringen Sie auch erstmals Teile Ihrer Ferien ohne Mama und Papa, sondern im Zeltlager mit Ihren Freunden vom Judo. Organisiert und betreut von den Trainern und Übungsleitern der Sparte. In sportlicher Hinsicht können Sie sich völlig frei entfalten, da sowohl Leistungsgruppen, als auch eine Breitensportgruppen angeboten werden. Die Trennlinie der beiden Gruppen verschwimmt des Öfteren durch gemeinsame Trainings(-teile), da man nur durch einen Vorhang in der Sporthalle von einander getrennt ist. Aber bald ist der lange geplante Anbau fertig und die Gruppen werden neu geschnitten.
Natürlich nimmt Ihr Sport eine ganze Menge Zeit in Anspruch. Während es für Sie die schönste Zeit ist, sorgen sich Ihre Eltern vielleicht ein wenig um die Schulnoten. Als Mathe irgendwann „einfach zu schwer“ wird (oder zumindest so erscheint) bietet Ihnen einer der jungen Übungsleiter
Nachhilfe an und Sie bekommen wieder den Überblick. Dabei erfahren Sie, dass dies schon immer so gehandhabt wird, schließlich kenne man sich ja am besten und wisse, wie der anderen denkt.
Mittlerweile sind Sie etwa 16 vielleicht 17 Jahre alt und machen erste Erfahrungen damit selbst eine Gruppe zu leiten. Zunächst mit Hilfe eines erfahrenen Trainers und dann immer selbstständiger. Es macht Ihnen Spaß „den Kleinen“ Judo zu zeigen und diese Erfahrung tut Ihnen gut. Sie tragen Verantwortung und lernen, dass Kinder nicht unbedingt so reagieren, wie sie es gewohnt sind. Dabei entwickeln Sie Ihren ganz persönlichen Stil und feiern die Turniererfolge Ihrer Gruppe mindestens so wie die eigenen.
Kurze Zeit darauf dürfen Sie offiziell in der Erwachsenen-Mannschaft (stets eine der Jüngsten in der Liga) mitkämpfen und fühlen sich auch als jüngstes Mitglied unheimlich stark. Denn auch wenn Sie allein auf der Matte stehen, wissen Sie doch, dass in diesem Moment alle Augen auf Sie gerichtet sind und alle klatschenden Hände Ihren (Teil-)Erfolg für die Mannschaft feiern.
Natürlich kann man nicht immer gewinnen, doch geteiltes Leid ist halbes Leid und dass fast alle gekommen sind, um anzufeuern, ist immer wieder das Schönste daran.
Die Entwicklung in den nächsten Jahren wird sehr unterschiedlich sein. Vielleicht werden Sie in Kürze einem Ihrer Schützlinge Nachhilfe geben, entwickeln sich zum Profisportler oder engagieren sich mehr in der Spartenleitung.
In den meisten Fällen erlaubt der Berufseinstieg oder Studienbeginn nach Beenden der Schule allerdings kaum, dass Sie noch so viel Zeit in den Sport investieren können. Doch dies bedeutet jedoch keinesfalls einen Kontaktabbruch. Die sozialen Medien ermöglichen Ihnen auf dem Laufendem zu bleiben und da alljährlich zur Weihnachtszeit viele den Weg in die Heimat antreten gibt es bei uns eine kleine Tradition: Jedes Jahr am 1. Weihnachtstag um 10.00 Uhr treffen sich alle Wiedergekehrten zum gemeinsamen Fußballspiel. Dabei werden die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht und man kann auf einfachem Weg viele alte Freundschaften pflegen.
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